Kinder haben bei Produkten des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln ein großes Mitspracherecht. Aber doch nicht beim Autokauf!? Weit gefehlt: Laut der Familien Insights Studie 2015 fragen 50 % der Eltern ihre Kinder vor dem Autokauf nach ihrer Meinung, 40 % berücksichtigen die Interessen und Vorlieben des Nachwuchses bei der Kaufentscheidung. Vor allem junge Mütter unter 30 Jahren lassen die Sprösslinge häufig mitbestimmen. EoA weiß, wie stark der Einfluss des Nachwuchses in verschiedenen Altersgruppen ausgeprägt ist.
Für die rund 8 Millionen Familien mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in Deutschland spielt Mobilität eine große Rolle, denn in Verbindung mit Windeln und Krabbelgruppen, Elternabenden und Fußballtraining, Arztterminen und Familienurlaub steht immer die große Frage: Welches Auto bietet genug Platz für Kind und Kegel sowie gleichzeitig ausreichend Sicherheit, die richtige Optik und den nötigen Langstreckenkomfort?
Baby on board: safety first
In ihren ersten Lebensjahren beeinflussen Kinder die Kaufkriterien und -entscheidungen ihrer Eltern vor allem indirekt. Mit einem Kind verändern sich Einstellungen und die Ansprüche an ein Auto: Der Aspekt Sicherheit spielt ab jetzt die maßgebliche Rolle. So gehören elektronische Kindersicherung, Warnsignale für die Anschnallgurte auf allen Sitzen, Seitenairbags auf dem Rücksitz und ein besonderer Kopfschutz zu den grundlegenden Anforderungen an ein Familienauto. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Platz: Im Kofferraum sollen Einkäufe und der Kinderwagen verstaut werden, im Wageninneren wird ausreichend Bewegungsspielraum für den Kindersitz benötigt. Dadurch lenken schon die Kleinsten unwissentlich die Wahl von Marke, Modell und Ausstattung mit.
Für Kids: Entertainment pur
Mit dem 8. Lebensjahr beginnt langsam der direkte Einfluss der Kinder auf die Fahrzeugwahl. Bereits über 20 % des Nachwuchses informieren sich durch Werbung, Prospekte und Gespräche mit Freunden darüber, welche Automobile es gibt, so die Familien Insights Studie. Über 40 % machen ihren Eltern sogar konkrete Vorschläge, welches Auto gekauft werden soll – und diese werden auch berücksichtigt, denn Eltern kaufen das Auto, in dem sich ihre Kinder wohlfühlen.
Wohl fühlen Kinder sich im Fahrzeug, wenn sie Beschäftigung und Spaß haben. So wünschen sich die 8- bis 13-Jährigen vor allem Unterhaltung durch technische Ausstattung wie beispielsweise Befestigungen und Anschlüsse für DVD-Player, USB, Radio und Kopfhörer im hinteren Teil des Wagens. Aber auch ausreichend Platz für Freizeit- und Sportausrüstung ist dieser Altersgruppe wichtig.
Teenager: vom Beifahrer zum Mitentscheider
Mit zunehmendem Alter nimmt der direkte Einfluss der Kinder zu und ein weiterer aktiver Mitentscheider tritt dem Kaufprozess bei. Jugendliche informieren sich eigenständig und intensiv durch den Austausch mit Freunden, über das Fernsehen, das Internet sowie durch Werbung, Prospekte und Zeitschriften über Autos. So tragen sie Informationen zusammen, helfen Vor- und Nachteile zu bewerten und unterstützen ihre Eltern mit speziellem Produkt- und Markenwissen sowie Technik- und Trendgespür. Zum Teil begleiten Jugendliche ihre Eltern sogar bei Beratungsgesprächen mit dem Autohändler. Mit etwa 16 bis 17 Jahren steigt die Beteiligung an der Kaufentscheidung dann noch einmal stark an, da die Jugendlichen kurz vor dem Führerschein stehen und das neue Familienauto auch selbst fahren wollen.
Fazit: Das Familienauto ist Familiensache!
Eltern kaufen ein Auto nicht ohne indirekte oder direkte Beeinflussung ihrer Kinder: je älter der Nachwuchs, desto größer die Einflusskraft. Für Automobilhändler ist es daher notwendig, sich stärker an die Bedürfnisse von Familien anzupassen, das heißt, eine ganzheitliche Betrachtung und Beratung der Zielgruppe Eltern und der Zielgruppe Kinder vorzunehmen.
Wie das funktioniert? Sprechen Sie uns an!
Quellen: Familien Insights Studie „Kaufentscheidungen in Familien“ 2015, Umfrage der plus Marktforschung GmbH 2010, Studie „Das Kind als Autokunde“ des Kompetenzzentrums Frau und Auto der Hochschule Niederrhein 2009