Mitte November war es soweit: Die 5. KinderMedienKonferenz, präsentiert von der Bundeszentrale für politische Bildung, lud ein zu 3 Tagen voller spannender Insights aus der Medienwelt der Kids und Teens. Tag 1 war geprägt vom Thema Krisenberichterstattung für Kinder. Elements of Art war mit dabei und berichtet:
Schreiben für Kinder: kinderleicht? Von wegen!
„Schreiben für Kinder heißt Schreiben für die härteste Zielgruppe der Welt.“ In der Jerusalemkirche in Berlin fanden vom 16.–18. November wichtige Vertreter aus allen Bereichen der Branche zusammen, um gemeinsam über ihre Arbeit, aktuelle Trends in der Mediennutzung und Best Practice Beispiele aus dem Kindermedienbereich zu diskutieren.
Tag 1: Krisenberichterstattung – Verschweigen oder verschrecken? Weder noch!
Am ersten Tag ging es vor allem um Krisenberichterstattung: Wie sollen Medienmacher in der Berichterstattung für Kinder mit Katastrophen umgehen? Das Schlüsselwort lautet hier: erklären. Kinder haben ein Recht auf Information und auf die verständliche Aufbereitung – ohne, dass ihnen Angst gemacht wird. Für sie ist es wichtig, dass die präsentierten Geschehnisse eingeordnet und Sinnzusammenhänge erklärt werden, damit sie verstehen, was passiert ist, und sich selbst ein Bild machen können. Dazu gehört auch Katastrophenberichterstattung. Die Regel lautet hier jedoch: Kinder müssen nicht über jedes grausame Detail informiert werden, nicht jede einzelne Information ist für sie von Bedeutung, und dennoch wollen sie die Zusammenhänge verstehen – ein Spagat, den Kindermedienmacher zu meistern haben. Sechs hilfreiche Tipps zum medialen Umgang mit Tragödien bei der Berichterstattung für Kinder stellte Stephan Grünewald, Diplom-Psychologe und Mitgründer des rheingold-Instituts, in einem spannenden Vortrag vor.
Podiumsdiskussion mit Experten
Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussion mit Stephan Grünewald von rheingold, Claudia Fischer vom Dart Centre für Trauma und Journalismus in Deutschland, Prof. Dr. Norbert Bolz (Medienwissenschaftler, Technische Universität Berlin), Arne Busse (Germanist und Filmemacher, bpb) und Claudia König-Suckel (Deutschlandradio Kultur). Thesen und Vorschläge waren u. a. die Konzentration darauf, konstruktiv zu berichten, das heißt Lösungen anzubieten, Auswege aufzuzeigen und Beispiele dafür zu liefern, dass es auch immer Menschen gibt, die in Krisen Hilfe leisten. Katastrophen auszublenden und zu verschweigen wurde aufgrund der Tatsache, dass Kinder von der (Nachrichten-)Welt der Erwachsenen nicht abgeschirmt sind, eher kritisch betrachtet. Auch wirkliche Tabuthemen gibt es z. B. für Claudia König-Suckel vom Deutschlandradio Kultur nicht – nur das Thema Kindesmissbrauch würde selten aufgegriffen. Die Vermittlung von Medienkompetenz und die Bedeutung spielerischen Lernens wurden ebenfalls diskutiert.
Weitere Infos zur Diskussion gibt’s hier: Terror, Tod, Tragödien – das Podiumsgespräch
Hier geht’s zu den Beiträgen über Tag 2 und Tag 3 der KinderMedienKonferenz.